Am Sonntag, den 12.12.21 feierte der Ochsen seinen dritten Geburtstag. Oder vielmehr: Hätte der Ochsenseinen dritten Geburtstag gefeiert. Das Geburtstagsfest musste ich absagen, da ich vergangene Woche – es war nur eine Frage der Zeit und handelt sich um einen Impfdurchbruch – positiv auf Corona getestet wurde. Meine Tage verbringe ich nun in Quarantäne und schaue mit sorgenvollem Blick aus dem Küchenfenster auf den Ochsen.
Gäste kommen seit der Einführung der Zertifikatspflicht deutlich weniger, manchmal sogar schlichtweg keine, und in den letzten Wochen wurden verständlicherweise auch alle Weihnachtsessen und anderweitige Reservationen storniert. So fühlt sich der Betrieb inzwischen wieder an wie in den vergangenen Lockdowns und deswegen bieten wir unsere Speisen auch wieder zum Mitnehmen an. Alles andere macht hier zurzeit keinen Sinn mehr – zumindest in unseren Augen. Der Bundesrat sieht das anders und mit Ausfallentschädigungen scheint im Moment nicht zu rechnen zu sein.
Trotz alldem freue ich mich heute über die vergangenen drei Jahre mit dem Ochsen und denke an die unzähligen kleinen und grossen Momente des Glücks mit dieser Beiz, an Konzerte auf dem Ochsenplatz oder den Zirkus auf dem Sportplatz, an besondere Begegnungen, an Freundschaften, die hier in der Gaststube entstanden sind, an die vielen Stunden des Miteinanders und an die Akzeptanz und Unterstützung des Dorfs, ohne die der Ochsen heute eben nicht der Ochsen wäre.
Ich wünsche mir und uns, dass der Ochsen in einem Jahr seinen vierten Geburtstag erleben darf, dass er weiterhin ein Ort ist, wo sich Oltingen trifft, wo die Städter*innen willkommen sind, wo der Graben zwischen Stadt und Land überbrückt wird, wo gegessen und getrunken, gesungen und getanzt, und auch mal schön gestritten und diskutiert wird. Die vergangenen 20 Monate waren, für uns alle, geprägt von Höhen und Tiefen, von grosser Ungewissheit und neuer Zuversicht.
Mit Gewissheit kann ich heute sagen, dass ich an den Ochsen glaube. Darum kämpfe ich dafür, ihn auf den Beinen zu halten und ihn vorwärts zu bringen. Ich kann aber auch sagen, dass ich ihn unter den aktuellen Umständen nicht mehr alleine stemmen kann – der Ochsen ist ein grosses und schweres Tier. Um diese Beiz als Stätte des Miteinanders und als Kulturort zu erhalten, brauchen wir eure Rückenstärkung, als Gäste und auch als Unterstützer*innen.
Bei Interesse freuen wir uns bereits jetzt über eine kurze Rückmeldung.
Die Vorbereitungen zum Aufbau eines Fördervereins laufen. Wer gerne auf dem Laufenden bleiben möchte, schickt uns seine Emailadresse.
Der Ochsen möchte auch in Zukunft glücklich machen.
Herzliche Grüsse und gute Festtage wünscht Stocky und das Ochsen-Team.
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